War Horse (Gefährten)

WarHorseSteven Spielbergs mit 6 Oscars nominiertes Werk War Horse (dt. Titel Gefährten) ist ein wunderschön inszenierter Tierfilm, der sich mit dem Schicksal des Pferdes Joey und seinem Besitzer Albert befasst.

Albert wächst auf einer Farm in England auf und nimmt sich dem Fohlen Joey an, das er liebevoll großzieht. Zwischen den beiden entsteht eine innige Bindung die auf eine harte Probe gestellt wird, als der erste Weltkrieg beginnt. Joey wird vom Militär als Kriegspferd eingezogen und sein bisher behütetes Leben auf dem Land findet ein Jähes Ende. Fortan wird er als Lastpferd eingesetzt, muss Kanonen ziehen, mit dem Entsetzen des Krieges fertig werden und unfassbare Qualen erdulden.

Albert kann den einzigartigen Hengst nicht vergessen und beschließt Joey in die Wirren des Krieges zu folgen, meldet sich gegen den Willen seiner Eltern als Soldat und macht sich auf die Suche nach ihm.

Joey wird währenddessen von einer Hand zur nächsten gereicht und findet kurze Zeit Unterschlupf bei einem Mädchen namens Emily. Sie ist total vernarrt in das Pferd und es bricht ihr das Herz, ihn erneut an die Kavallerie abgeben zu müssen.

Die bisher schlimmste Prüfung für den Hengst beginnt, als er in den Schützengräben eingesetzt wird, ein grausamer Ort für Mensch und Tier. Als Joey durch das brennende Feld läuft, das mit Stacheldraht und Granaten gespickt ist, die um ihn herum explodieren und alles in Brand setzen, stockt einem schier der Atem. Eine der Bildgewaltigsten Szenen im Film.
Verletzt und im Stacheldraht gefangen befindet sich Joey im Niemandsland zwischen den Fronten, bis ein englischer und deutscher Soldat sich auf machen den Hengst zu befreien.
Schließlich gelingt es dem englischen Soldaten, per Münzwurf, Joey wieder in ihre Reihen zurück zu erobern.Alle erstarren förmlich vor Ehrfurcht, als er das am Bein verletzte  Pferd zum Lazarett führt.
Auch Albert befindet sich im Lazarett, vorübergehend erblindet durch einen Giftgasangriff, liegt er auf einer Pritsche, als er den einzigartigen Klang von Joeys Hufen auf dem Kopfsteinpflaster wahrnimmt. Der Bereicht eines Leidensgenossen über das Wunderpferd bestätigt seine Vermutung und überglücklich bahnt er sich einen Weg durch die Menge, die sich um den Hengst versammelt hat.

Der Arzt gibt dem Pferd bei der schwerwiegenden Verletzung am Bein kaum eine Überlebenschance und der Oberbefehlshaber zückt die Pistole um dem gebrochen wirkenden Joey das Leid zu ersparen. Albert imitiert in diesem Moment den Ruf einer Eule, ein Zeichen, worauf er Joey als Fohlen schon abgerichtet hatte und in dem Hengst erwacht erneut der Überlebenswille. Die Menge teilt sich und endlich sind Albert und sein Pferd wieder vereint. Wer denkt, dass die Geschichte hier endet irrt.

Joey und Albert sind beide genesen, als das Ende des Krieges erklärt wird. Diese Nachricht sollte eigentlich grenzenlose Freude hervorrufen, aber für Joey und Albert bedeutet es erneut die Angst vor der Trennung, denn Pferde die nicht den Offizieren gehören, werden auf dem Pferdemarkt versteigert. Die Soldaten legen alle zusammen, um Albert zu helfen Joey zu ersteigern, doch ein alter Mann überbietet jeden Interessenten und erneut steht Albert vor dem Abschied seines geliebten Pferdes.
Der alte Mann entpuppt sich als Vater der mittlerweile verstorbenen Emily, bei der Joey auf seiner Odyssee kurze Zeit Unterschlupf fand. Als er mit dem Pferd davon gehen will, reißt es sich los und galoppiert zurück zu Albert.
Emilys Vater nimmt die innige Bindung zwischen dem Mann und dem Hengst wahr und bringt es nicht übers Herz die beiden, die so offensichtlich zusammengehören, zu trennen. Endlich können Joey und Albert nach Hause zurückkehren.

Die letzte Szene des Films zeigt Joey, auf einem Hügel stehend, der Sonnenuntergang verwandelt den Himmel in ein Flammenmeer, den Blick in die Ferne gerichtet. Man bekommt den Eindruck, als würde der Hengst an das was hinter ihm liegt denken, einfach froh wieder zu Hause zu sein.

Steven Spielberg versteht es den Spagat zwischen gefühlvollem Kino und imposantem Kriegsdrama auf den Punkt genau umzusetzen und hat mit War Horse einen Film geschaffen, der sowohl den Soldaten als auch den Kriegspferden des ersten Weltkrieges ein bildgewaltiges Denkmal setzt. Er schafft es stimmungsvoll, zwei verschiedene Genre in einem Film zu vereinen und mit einzigartigen Bildern ein absolutes Meisterwerk zu seiner langen Liste von Erfolgen hinzuzufügen.

Die Geschichte lässt einen an Black Beauty denken, der Verlauf der Lebensgeschichte beider Pferde ähnelt sich im Wesentlichen und jeder, der die Geschichte von Black Beauty gerne mag, wird War Horse lieben. Doch der Unterschied besteht darin, dass Black Beauty aus der Sicht des Pferdes erzählt wird, War Horse nicht. Dennoch gelingt es Steven Spielberg, die Gefühlswelt des Hengstes glaubhaft dem Zuschauer nahezubringen, ohne dabei in den Abgrund des Kitsches zu rutschen.

Ich persönlich versank bei War Horse in einem Tal der Tränen und schluchzte dabei einige Taschentücher voll. Der Film hat mich tief berührt und nachhaltig stark beeindruckt.

Dieser Film ist für jeden Pferdeliebhaber ein Muss, aber auch für jedermann, der sich gerne tierisch tragische Abenteuer wie Marley & Ich oder Hachiko ansieht.

Aktuell wird der Film auf dem Pay TV Sender Sky Cinema ausgestrahlt.

[ratings]

Quelle des Bildes: I don’t own this http://img.thesun.co.uk/multimedia/archive/01434/WarHorse_06_1434673a.jpg

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