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“Ein Hund wird dir nie das Herz brechen, außer an dem Tag, an dem er gehen muss!”
Amy war mein Partner in Crime, mein Schatten, meine Seelenhündin. Diese Bindung zwischen diesem wunderbaren Hund und mir kann ich nicht in Worte fassen. Dafür war sie zu tief, zu fest, voller Vertrauen und bedingungsloser Liebe.
Das Amy nicht mehr da ist, gleicht einer Amputation von allem was Lebensnotwendig ist. Unser Zuhause hat ein hell leuchtendes Licht verloren und es ist seit Freitag letzte Woche unendlich Still darin geworden.
Kein Tapsen mehr hinter mir, wenn ich ins Obergeschoss laufe. Kein aufforderndes Bellen, wenn nach Amys innerer Uhr Fütterungszeit ist, keine Zoomies im Garten mit im Wind wehenden Schlappohren. Kein fröhliches Hundehecheln, kein zufriedener Seufzer mehr, wenn sie sich neben mich kuschelt, sobald ich auf der Couch sitze.
Keine Begrüßung mehr, wenn ich ins Haus komme, als sei ich der größte Superstar der Welt. Kein entrüstetes Bellen, wenn ich Amys Meinung nach viel zu lange weg war – sei es auch nur um kurz Holz für den Kamin zu holen.
Amy liebte mich und ich liebte sie. Sie schlief Nachts bei mir im Arm wie ein Kind, auf dem Rücken, ihren Kopf in meine Hand geschmiegt und das mehr als Jahrzehnt lang. Jetzt ist das alles nicht mehr und es tobt ein so heftiger Schmerz in mir, dass ich das Gefühl habe innerlich zu verbrennen. Ich wache Nachts auf und rücke zur Seite, in der Hoffnung Amy springt auf das Bett und schmiegt sich an mich. Wenn ich auf der Couch liege, warte ich darauf, dass sie zu mir kommt. Doch nie wieder werde ich diese kleine Struppelnase in meiner Hand spüren, oder über das drahtige Fell von Amy streicheln.
Ich danke Gott für unseren Bello, denn ohne ihn wüsste ich nicht wie ich die ersten Tage der Trauer überstehen sollte. Ich liebe Bello, aber er ist nun mal nicht Amy und trotzdem ist er ein großer Trost in dieser Zeit.
Ich weiß, Menschen die kein Haustier haben, werden diese Art der Trauer nicht verstehen, doch Amy war für mich nicht nur ein Haustier, sie war ein vollwertiges Familienmitglied, immer mittendrin statt nur dabei und von uns allen geliebt.
Sie war mein Sonnenscheinhund, mein Schlappohr, mein Luder, mein Fräulein, meine Amy, mein Welpi, mein Seelenhund, ein Teil von mir.
Jetzt wo sie nicht mehr da ist, klafft nicht nur ein großes Loch in meinem Herzen, sondern auch in meinem Tagesablauf.
Ich merke gerade, wie viel ich sie in den letzten Monaten gepflegt habe, wie sehr ich meinen Tagesablauf auf ihre Bedürfnisse abgestimmt hatte.
Ich stehe nun vor der Herausforderung den Tag neu zu strukturieren. Bello ist es vollkommen egal wann er Futter bekommt, ihm ist nur wichtig das der Napf irgendwann gefüllt ist. Die Spazierzeiten von Bello sind ebenfalls ganz anders als die von Amy. Auch hier ist er genügsam und passt sich uns an. Ich schlafe in der Nacht nun wieder durch. In den letzten Wochen undenkbar, da Amy Nachts sehr unruhig war und öfter in den Garten musste.
Trotz des Schmerzes und der Trauer, merke ich auch eine gewisse Erleichterung, die mit einem schlechten Gewissen daherkommt.
Ich hätte Amy noch 5 weitere Jahre gepflegt, wenn es hätte sein sollen. Gleichzeitig ist die Angst und Anspannung von mir abgefallen, die mich fest in den Klauen hielt, weil ich wusste, der Abschied kommt immer näher.
Es ist schwer zu beschreiben was gerade alles in mir vor sich geht, es ist ein heiloses Durcheinander, aber über allem schwebt dieses Gefühl des Verlustes und des Vermissens.
– Als dein Herz stehen blieb, hörte ich meines brechen!-
Machs gut meine geliebte Amy!
Ein letzter Brief an meine Amy,
Mein liebster Seelenhund,
das schwerste, was ich in meinem Leben machen musste, war den Raum zu verlassen und dein geschundener und vom Krebs zerfressener Körper dort zurück zu lassen.
Ich war im Schock, ich konnte nicht glauben, dass ich nach all den schönen Momenten, die wir zusammen erlebt haben, nun ohne dich durchs Leben gehen muss.
Ich weiß, es war richtig dich zu erlösen. Der Blick den du mir zuwarfst, als ich am Freitag nach Hause kam, ging mir durch Mark und Bein. Es war klar, du hast keine Kraft mehr und es war an mir dich gehen zu lassen, dich frei zu geben. Mein Herz brach in 1000 Stücke. Und brach nochmal, als ich dich mit Bello ein letztes Mal zusammen spielen sah. Wie du dich danach kraftlos in das Körbchen schlepptest.
Wir waren alle bei dir, begleiteten dich auf deinem letzten Weg.
Dann war der Moment da, die Narkose wurde gesetzt und ich konnte den genauen Augenblick sehen, an dem du keine Schmerzen mehr spürtest. Noch warst du bei uns, aber schlafend und in vollkommener Entspannung. Dein Gesicht veränderte sich, wurde zu dem hübschen Welpengesicht, das so vielen Menschen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hatte.
Du warst nicht allein, so wie du uns nie allein gelassen hast. Bis zum letzten Atemzug.
Du fehlst, in jeder Minute des Tages. Alles fühlt sich seltsam an, ohne dich. Das Haus ist so still und leer ohne deine Anwesenheit! Du fehlst!
Ich bin so stolz, dass ich deine Begleiterin durchs Leben sein durfte!
Du bleibst unvergessen!
Adieu meine Seelenhündin
Hallo Alexa, ich bin froh, wenn die Wahl vorbei ist. Leider habe ich nicht die Hoffnung, dass es danach besser…