Detective Jim Longworth ist für mich der Dr. House unter den Polizisten. Schon die erste Staffel begeisterte mich mit ihren Fällen, den Verwicklungen und sympathischen Charakteren.Ich war überrascht, als RTL ankündigte die Ausstrahlung von Staffel 2 auf dem Partnersender RTLCrime fortzuführen. Die Serie hat wahnsinniges Potential und ich kann diesen Schritt nicht nachvollziehen. RTL wohl auch nicht, denn die Entscheidung wurde revidiert und The Glades läuft wieder wie gewohnt Dienstags um 22:15 Uhr auf RTL.
Jim Longworth ist Detective bei der Mordkommission von Chicago, wird jedoch nach einer Auseinandersetzung mit seinem Vorgesetzen nach Florida versetzt. Er ist der Meinung hier eine ruhige Kugel bei der Staatspolizei, dem FDLI, schieben und sich seinem Golfspiel widmen zu können. Doch er hat die Rechnung ohne die Mörder, Diebe und Vergewaltiger gemacht, die sich am Rande der Everglades wohl zu fühlen scheinen. Widerwillig und mit einer ganz eigenen Ermittlungsmethode löst er so manch komplizierten Fall, was ihm bei seiner Chefin Colleen Manus Pluspunkte einbringt und er dadurch großen Handlungsspielraum als Polizist zur Verfügung hat. Ihm zur Seite steht der Pathologe und Kollege Carlos Sanchez, der Jim bei den Ermittlungungen unterstützt und versucht den unkonventionellen Detective nicht über das Ziel herausschießen zu lassen.
So gut es im Berufsleben von Jim läuft, das Privatleben von ihm könnte nicht komplizierter sein! Er fühlt sich zu der Medizin studierenden Krankenschwester Callie Cargill hingezogen und hat eine starke Bindung zu ihrem Sohn Jeff. Es knistert heftig zwischen den beiden und einer Beziehung stünde nichts im Wege, wäre da nicht ihr Ehemann Ray, der eine Haftstrafe im Gefängnis verbüßt! Jeff hängt sehr an seinem Vater und leidet unter dessen Abwesenheit ganz besonders, was es für Callie oft erschwert Zugang zu ihrem Sohn zu finden.
Als auch noch Jims alte Partnerin und Ex-Freundin wegen einem Fall in Florida auftaucht und Callie anfängt als Beraterin beim FDLI zu arbeiten ist das Chaos vorprogrammiert.
Callie ist in Folge 9 Friedenstaube flambiert auch diejenige, die in einen tragischen und trauigen Fall stolpert. Sie fährt Jeff zu einem Fußballcamp, auf das er sich sehr freut, ist es schließlich das letzte Camp vor seinem Wechsel auf die Highschool. Er wirkt nervös und ängstlich als Callie versucht ihm die Angst vor dem ersten Jahr auf der neuen Schule zu nehmen.
Sie begleitet ihren Sohn zum Sportplatz wo aufgeregte Sportlerinnen nach einem Arzt rufen und Callie eilt zu dem am Boden liegenden Coach und versucht ihn zu retten. Vergeblich. Jim und sein Team beginnen mit den Ermittlungen und stehen Anfangs vor einem Rätsel. Der Lehrer war bei den Schülern sehr beliebt und galt als Vertrauensperson. Schließlich stoßen sie auf Shane Wyatt, einem schmächtigen “Freshman”, so werden die neuen Schüler auf der Highschool genannt, der verdächtige Schmauchspuren an den Händen trägt. Er ist mit blauen Flecken am Körper übersät und Jim versucht zu dem verängstigten Jungen im Verhörraum durchzudringen. Einfühlsam befragt er Shane, der nach kurzer Zeit zusammenbricht und die ganze Geschichte aus ihm herausströmt. Er gibt an, das er die Waffe zu seinem Schutz bei sich trug, weil er von einer Gruppe von Jungen schikaniert wurde. Der Coach versuchte ihm gut zuzureden und gleichzeitig die Waffe aus seinem Rucksack zu nehmen. Dabei löste sich ein Schuss und traf den Lehrer in die Brust. Völlig fertig berichtet Shane er habe die Waffe in einem Sportartikelladen erworben und sie nach der Tragödie in den nahegelegenen Kanal geworfen.
Sofort suchen Taucher nach der Tatwaffe und die Ermittlungen schlagen eine andere Richtung ein, denn Jim hat die Vermutung dass er hier auf etwas größeres gestoßen ist und sein Instinkt trügt ihn nicht.
Als der Cousin von Shane ebenfalls erschossen in seiner Wohnung aufgefunden wird, kommen die Ermittler des FDLI einem illegalen Waffenhandel auf die Spur, der in ihren eigenen Reihen seinen Ursprung hat.
Währendessen versucht Callie mit Jeff über die Geschehnisse zu besprechen, doch er verschließt sich vor seiner Mutter, die bemerkt das seine Angst vor dem Schulwechsel noch gewachsen ist. Sie sucht Rat bei Carlos und sie verabreden sich zum Essen, bei dem der Pathologe seine Tochter mitbringt die bereits das erste Jahr auf der neuen Schule hinter sich gebracht hat. Anfangs ist das Essen total verkrampft und peinlich, aber als die Eltern sich zurückziehen freunden sich die beiden Teenager an und spielen zusammen Videospiele.
Die Episode endet mit Jeff, der umringt von seinen neuen Freunden und Carlos Tochter einen Shake an einer Stranbar genießt, während Shane, der von allen Vorwürfen zum Tod von dem Coach freigesprochen wurde, sich in einer Eisdiele etwas zu Trinken besorgt und alle vor ihm zurückweichen. Er läuft schließlich alleine über die Straße nach Hause.
Diese Episode von The Glades hat mich heute Nacht bis in den Schlaf verfolgt! Ich fand sie sehr eindringlich und authentisch und ich frage mich was Teenager, egal ob in den USA oder hier in Deutschland, heute in den Schulen aushalten müssen, das sie nur noch mit einer Waffe oder gar mit Selbstmord eine Antwort darauf zu haben scheinen.
Vor allem frage ich mich warum niemand etwas gegen die Schikanen in den Schulen entgegensetzt.
Ich war selbst ein sogenanntes Mobbingopfer in meiner Schulzeit, was hauptsächlich an meiner großen Klappe lag und der Tatsache das ich mir nichts gefallen ließ. Hinzu kam das ich vom Gymnasium auf eine Gesamtschule, die Schüler aus zwei Brennpunkten der Stadt aufnahm, wechselte. Das und mein Wesen nicht mit der Herde mitlaufen zu wollen, machte es mir sehr schwer auf dieser Schule zu bestehen und ich saß oft zu Hause und weinte mich in den Schlaf. Doch auf die Idee mit einer Waffe in die Schule zu gehen kam ich nicht.
Was ist so schlimm daran anders zu sein und sich von der Masse abgrenzen zu wollen? Das frage ich mich heute noch oft und kann nicht verstehen warum die Einzigartigkeit eines jeden Charakters nicht mehr gefördert wird, sondern nur die Gleichheit eines Ganzen.
Anscheinend reichen die sogenannten Sozialarbeiter und Pausenaufsichten auf den Schulhöfen nicht aus, um das Drangsalieren unter den Schülern zu unterbinden. Oftmals sehen die Lehrer bewusst weg, es ist ihnen zu viel sich damit zu beschäftigen und die Angst, selbst zur Zielscheibe zu werden ist größer als das Wohl der Schüler, die ihnen anvertraut sind.
Die einfühlsame Erzählung, die nachdenkliche und eindringliche Stimmung mit der die Episode die Gefühle und Probleme von Teenagern in den Fokus gerückt hat und sich deshalb von den sonst so leicht erzählten Folgen unterscheidet, bekommt von mir 5 Sonnenuntergänge!
[ratings]
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Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…