Dudleys Diaries Kapitel 2 – Wie schreibt man einem Zauberer?

Dudleys Diaries

Disclaimer: “Dudleys Diaries” ist eine Fanfiction.
Die Figuren aus dem Harry Potter Universum gehören J. K. Rowling und ich verdiene kein Geld damit.

Dudley klemmte konzentriert seine Zunge zwischen die Lippen und starrte auf das weiße Papier, welches vor ihm lag. Was sollte ich einem Zauberer nur schreiben und vor allem wie? Bislang war ich nie eine Leuchte im Unterricht gewesen und nur dort aufgetaucht, weil es sein musste. Ich tat geradeso das nötigste um in die nächste Klassenstufe versetzt zu werden, denn warum sollte ich mich anstrengen? Dad leitete Grunnings und versprach mir beinahe jeden Tag, dass ich seine Nachfolge in der Firma antreten würde.
Hier, an meinem Schreibtisch, sah ich jedoch ein, dass ich so nicht mehr weitermachen konnte und auch nicht mehr wollte. Diese Erkenntnis half mir bei meinem jetzigen Problem jedoch nicht weiter!

Schließlich öffnete ich den Drehverschluss meines Füllfederhalters und begann langsam und sorgfältig den Brief an Albus Dumbledore zu verfassen:

Sehr geehrter Mr. Dumbledore,

ich bin Dudley Dursley, der Cousin von Harry und man nennt mich in Ihrer und Harrys Welt einen „Muggel“. Meine Eltern haben keine Ahnung, dass ich Ihnen diesen Brief schreibe und sie wären entsetzt, wenn sie davon wüssten.

Ich wurde von schlimmen Kreaturen aus der Zauberer Welt angegriffen und einzig die Zauberei von Harry rettete mein Leben. Deshalb sitzt Harry nun ganz tief in der Tinte und ich muss zugeben, dass ich etwas besorgt bin. Noch nie kamen Ihresgleichen uns so nahe, oder haben uns angegriffen. Ich habe Angst.

Meine Eltern sehen in der Welt von Harry nur schlechtes und dieser Vorfall bestätigt sie noch mehr in ihrer Denkweise.

Ich sehe das anders und würde mich darüber freuen, wenn Sie eine Möglichkeit finden würden, sich mit mir für ein kurzes Gespräch zu treffen.

Dudley Dursley

Nachdem ich den Brief sehr häufig umformuliert und verbessert hatte, war ich endlich damit zufrieden. Nur wie sollte ich den Brief Dumbledore zukommen lassen? Im Postamt konnte ich den Brief schließlich nicht abgeben, allein der ungewöhnliche Name des Empfängers würde Argwohn hervorrufen. Da ich vor einigen Tagen einen Chinaböller in den Briefkasten vorm Postamt hatte hochgehen lassen, meine Form von Ferienbeschäftigung, hielt ich es eh für besser mich dort nicht blicken zu lassen.

Gedankenverloren starrte ich auf den von mir inzwischen gefalteten Brief, bis mir die Idee kam! Mrs. Figg. Anscheinend stand sie in Kontakt mit dem Zauberer und sie würde somit in der Lage sein den Brief an Dumbledore zu übermitteln. Jetzt, da ich einen Plan hatte, konnte mich nichts mehr aufhalten. Ich stürmte die Treppe hinunter, rief meiner Mutter ein kurzes „Ich bin draußen“ zu und eilte zur Tür hinaus. Bis zum Glyzinienweg war es nicht weit. Ich wusste nur deshalb wo sich das Haus von Mrs. Figg befand, weil meine Eltern Harry dort sehr häufig hingebracht hatten, wenn sie mit mir und meinen Freunden Ausflüge gemacht hatten. Ich spurtete den kurzen Weg zur Haustür entlang und klopfte vollkommen außer Atem an der Tür.

Ich hörte wie ein Stuhl kratzend über den Boden geschoben wurde und lautes Katzenfauchen ertönte. Schließlich öffnete sich die Haustür einen Spaltbreit und ich musste meinen Kopf senken, um die winzige Mrs. Figg sehen zu können. „Ja?“ krächzte die alte Dame verwundert, während sich zwei Katzen ihren Weg durch den schmalen Türspalt nach draußen bahnten. Ich unterdrückte einen Schmerzensschrei, als eine rote Katze ihre Krallen in meine Wade versenkte. Ich mochte die Tiere nicht sonderlich.

“Dudley Dursley?” Erkannte Mrs. Figg ihn schließlich erstaunt und öffnete die Tür komplett. „Ist etwas mit Harry?“ verängstigt blickte sie über meine Schulter, anscheinend in Erwartung eines erneuten Angriffs dieser seltsamen Kreaturen. „Keine Ahnung, ich denke nicht!“ Ich wusste nichts zum Verbleib von Harry zu sagen, was mich besorgte. Diese Gefühlsregung verwirrte mich sehr, es hatte mich Jahrelang nicht interessiert was Harry trieb, warum jetzt? „Junge, was tust du dann hier?“ fragte Mrs. Figg verwundert. Eine berechtigte Frage. „Ich, nun ja….“ Stammelte ich unbeholfen, streckte ihr den Brief an Dumbledore entgegen. Ich ärgerte mich fürchterlich darüber, wie sehr meine Hand dabei zitterte.

Zeit meines Lebens hatten meine Eltern mir eingetrichtert „die Sippschaft“ oder den „Klüngel“, wie sie Harrys magische Veranlagung nannten, zu meiden. Jetzt stand ich hier und war im Begriff in diese Welt einzutauchen. Wenn meine Eltern das jemals herausbekämen, würde ich mit Sicherheit enterbt werden!

„Geben Sie das bitte Dumbledore?“ murmelte ich, drückte Mrs. Figg den Brief in die Hand und drehte mich eilig um, bevor sie Fragen stellen konnte oder mich mein Mut verließ. Mein Herz trommelte heftig in meiner Brust, ob vor Angst oder Verlegenheit konnte ich nicht sagen.

Die Tage vergingen und ich war mir sicher, dass Albus Dumbledore sich nicht dazu herab lassen würde, sich mit einem Muggel zu treffen.

Anstatt die Kinder in der Nachbarschaft zu tyrannisieren besann ich mich auf mein Boxtraining und arbeitete hart an meinem rechten Harken. War ich nicht im Boxclub, saß ich an meinem Schreibtisch im Zimmer und brütete über meinen Schulbüchern, versuchte mir das versäumte Wissen anzueignen und bemerkte wie befriedigend es sein konnte, wenn man am Ende vom Tag etwas wichtiges GESCHAFFT hatte. Meine Mutter machte sich große Sorgen, da ich nicht mehr mit Pierce durch die Nachbarschaft zog. „Dudders, wirst du krank? Sollen wir noch einmal zum Arzt gehen, mein Lieber?“ fragte sie mich verdutzt, als sie mich Abends dabei ertappte wie ich komplizierte Berechnungen in meinem Mathematikbuch zu lösen versuchte. „Mum, es ist alles okay!“ antwortete ich mürrisch, hauptsächlich deshalb, weil mich ihre Sorge verlegen machte.

Spät in der Nacht rieb ich mir die Augen, stattete der Küche einen Besuch ab und lauschte auf dem Rückweg in mein Zimmer an Harrys Schlafzimmertür. Es war kein Laut zu hören und ich unterdrückte ein Seufzen. Zu gerne hätte er gewusst, was in der Zaubererwelt so vor sich ging. Satt, zufrieden und müde sank ich in mein Bett und schlief tief und fest, während mein Cousin sich zu seinen Zaubererfreunden aufmachte.

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