Auf meiner Facebookseite habe ich zu diesem Projekt schon Fotos veröffentlicht, doch weil die Instandsetzung unserer Terrasse eine solche Herausforderung war, weil ich diese neue Wohlfühloase so sehr liebe und ich total angetan von der Umsetzung und dem Ergebnis bin, gebe ich einen tieferen Einblick zur Planung, Entstehung und Umsetzung unserer Terrasse. Schon beim Kauf des Hauses im Jahr 2012 war uns mehr als klar, dass die alten Waschbetonplatten aus denen die Terrasse bestand weichen müssen. Die ersten drei Reihen entfernten wir schon bei der ersten Gartenumgestaltung um mehr Rasenfläche zu erhalten, eine gute Entscheidung hinter der ich bis heute stehe. Im Laufe der Jahre gab es andere Reperaturen die Vorrang hatten und natürlich haben wir uns so manches gegönnt, zum Beispiel unseren Urlaub im letzten Jahr, weshalb das “Projekt Terrasse” immer weiter nach hinten geschoben wurde. Doch mein Mann und ich hatten einen Deal, wir fahren im Jahr 2017 in Urlaub wenn im Jahr darauf die Terrasse neu gemacht würde.
Das Jahr 2018 kam und wir gingen in die Urlaubsplanung für den Sommer. Als private Rückschläge kamen und ich wieder mal über die unebenen und mittlerweile gerissenen Waschbetonplatten durch den Garten stolperte, kam mir das Gespräch vor unserem letzten Urlaub in den Sinn und ich sprach meinen Mann gleich darauf an.
Wir begannen zu planen und konnten uns nicht entscheiden ob wir Holzdielen verlegen oder doch wieder Platten, vielleicht sogar mit Fließen die Terrasse auslegen sollten?
Schnell wurde mir klar, wir brauchen einen Budgetrahmen, sonst würde uns die Terrasse unendlich viel Geld kosten. Da wir zwar gut verdienen, aber auch bei uns nicht das Geld auf den Bäumen wächst, eine logische Schlussfolgerung. Meinem Mann behagte das gar nicht, besonders weil ich den finanziellen Rahmen sehr eng gesteckt hatte. Endlose und heftige Diskussionen, die sich zu einem lautstarken Streit steigerten waren die Folge. Doch wir kamen zu einem Ergebnis. Wir entschieden uns für unbehandelte Holzdielen in der Länge von 2 m, die wir auf eine Unterkonstruktion aus stabilen Holzbalken befestigen wollten.
Das Schicksal spielte uns in die Hände, als ein Baumarkt in unserer Nähe eine Rabattaktion startete. Leider nicht sehr gut organisiert und durchdacht, aber wir hatten unsere Terrassendielen und diveres Zubehör um einiges günstiger gekauft als normal. Mein Mann und seine Freunde waren fix und fertig nach dieser Einkaufstour und mehr als froh, als die ganzen Utensilien in unserer Garage, die als Lager diente, verstaut waren.
In der Folgewoche wurden zwei Themen bei uns zu Hause extrem wichtig: Der Wetterbericht und witzigerweise die Schrauben. Mein Mann machte sich unentwegt Gedanken ob diese reichen würden, ob sie gut waren usw.. Das Wort “Schraube” erzeugt noch immer nervöse Zuckungen bei mir 🙂
Schließlich kam der Tag der Vorbereitung zur Renovierung. Es war unsagbar schwül und während mein Mann noch unterwegs war begann ich unsere Terrasse abzuräumen. Die Pflanzenringe (verdammt schwer sag ich euch) räumte ich in den Hof, der Tisch, die Stühle, andere Pflanzkübel, alles musste runter. Der Schweiß floss in Strömen. Die Regentonne pumpten wir leer, was einen hysterischen Lachanfall meinerseits auslöste, als die Pumpe sich selbstständig machte und Amok lief. Francesco und ich waren über und über mit Bio-stink-Wasser bedeckt.
Aber auch diesen Arbeitsschritt brachten wir hinter uns und wir begannen voller Tatendrang den nächsten Tag. Unter bleischweren, dunkelgrauen Wolken und einer Luft, die zum schneiden dick war, begannen mein Mann und seine Freunde mit der Verlegung der Unterkonstruktion. Ich kümmerte mich um das leibliche Wohl, wurde zum Baumarkt geschickt wenn etwas fehlte und hielt die Arbeiten im Auge.
Leider ging es so gar nicht voran. Der Plan der Männer, die Unterkonstruktion auf die Waschbetonplatten zu verlegen ging nicht auf. Die Platten lagen nicht mehr im Gefälle, so dass eine nach der anderen rausgehoben werden musste. Eine mühsame Arbeit sage ich euch.
Dann begann der Wettergott unser Vorhaben zu durchkreuzen und hektisch begannen wir die noch unbehandelten Balken mit allem was wir hatten notdürftig abzudecken. Mein Haus sah aus! Überall Split und Matschabdrücke. Nachdem die Hoffnung gestorben war, dass der Starkregen begleitet von heftigstem Gewitter irgendwann aufhörte, ließen wir die Arbeit ruhen. Mein Mann war äußerst ungehalten. Die Flüche die er von sich gab, möchte ich hier nicht aufführen. Ein neuer Termin für die Fortführung der Arbeit wurde gefunden, dafür mussten andere Vorhaben verschoben werden.
Eine ganze Woche wütete über uns das Wetter, spielte total verrückt und ich sah meinen Traum von einem gemütlichen Sommer im Garten im wahrsten Sinne wegschwimmen. Und dann, endlich, kam die Sonne hervor und hatte Mitleid mit uns. An einem Freitag begann mein Mann noch einmal von vorne. Einer seiner Freunde nahm sich extra einen halben Tag frei und half ihm, der andere Freund holte ich von der Arbeit ab und die Jungs rockten das Ding. Freitags Abends um 21:40 Uhr lagen die Dielen und alle halfen noch beim Ölen des Holzes mit. Hier gilt wirklich mein größter Dank an die zwei Freunde meines Mannes und vor allem die Geduld unserer Nachbarn, die wirklich den ganzen Tag das Kreischen der Sägen und den Lärm der Bohrmaschine sowie das Summen der Akkuschrauber ertragen haben.
Der Feinschliff wurde nach dem Wochenende erledigt. Die vorderen Dielen wurden gute 20 cm gekürzt. Eine Blende musste noch angebracht werden und die Dielen wurden nochmals geölt. Das Ölen an sich war der kleinste Schritt, jedoch total umständlich, weil weder unsere Tochter noch unser Hund 24 Stunden in den Garten durfte. Aber auch das brachten wir hinter uns. Als mein Mann jetzt noch am vergangenen Wochenende eine passende Sitzgruppe ergattern konnte, war mein Glück perfekt.
Natürlich müssen wir noch kleinere Arbeiten durchführen. Zierleisten anbringen, eine Verkleidung zum Hof hin muss noch angepasst werden und vor allem der Waschbeton Sockel des Hauses muss noch verkleidet werden, da dieser jetzt nicht mehr zum Gesamtbild passt. Das sind jedoch Kleinigkeiten, die wir nach und nach in Angriff nehmen werden.
Ich bin total begeistert von unserer neuen Terrasse, das Gesamtbild des Gartens hat sich verändert und selbst im Haus haben wir jetzt mehr Licht. Ich hatte anfangs Bedenken, dass das Holz die Wärme noch mehr speichern würde als die Waschbetonplatten, aber das Gegenteil ist der Fall. Sie sind leichter zu reinigen, sehen viel schöner aus und endlich haben wir aus unserem Garten eine richtige Wohlfühloase gemacht. Ich freue mich dieses Jahr so richtig auf den Sommer, der noch etwas auf sich warten lässt und bin mir sicher, wir werden viel Spaß im Garten haben.
Natürlich haben wir das von mir gesetzte Budget um einiges überschritten, aber ich finde es dennoch wichtig einen finanziellen Rahmen zu setzen, sonst gibt man schnell zu viel Geld aus. Für das nächste Projekt weiß ich jetzt auf was ich hier zu achten habe. Denn ein nächstes Projekt wird es geben, da bin ich mir sicher!
An diesem Punkt möchte ich mich von ganzem Herzen nochmal bei Marc und Torsten bedanken, und auch Katja, die ihren Mann so oft in der letzen Zeit entbehren musste! Ohne euch wäre die Terrasse nicht zu verwirklichen gewesen! DANKE!
Eure Alexa
Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…