Ich habe lange überlegt üb ich mir noch einmal eine Neuerscheinung von Nora Roberts kaufen und antun soll. Wie schön öfter in meinen Rezensionen erwähnt, überzeugten mich die neueren Werke der Romance-Autorin nicht mehr auf ganzer Linie. Irgendwie hatte ich das Gefühl alles schon gelesen zu haben.
Bei Die letzte Zeugin zögerte ich lange, auch wenn mich der Buchklappentext wirklich neugierig machte. Als ich das sozusagen Druckfrische Werk für gerade einmal 2,00 € auf dem Flohmarkt erstehen konnte, wagte ich mein Glück kaum zu fassen.
Es kam wie es kommen musste. Unser Hund Amy entdeckte ihre Liebe zur Literatur und verbiss sich, wörtlich genommen, in das gerade erworbene Buch von Nora Roberts. Was von dem Buch übrig war, war zum Glück noch lesenswert, auch wenn ich sehr traurig über das zerfetzte Buch bin.
Abigail Lowery lebt mit ihrem Hund, dem Mastiff Bert, in einer beschaulichen Kleinstadt in Arkansas, im gemütlichen Süden der USA. Sie lebt sehr zurückgezogen in ihrem Haus am Stadtrand, welches sie mit allen Schikanen der neuesten Sicherheitsstandards zu einer wahren Festung umfunktioniert hat. Gegenüber fremden Menschen ist sie sehr zurückhaltend und gilt in der Stadt als unnahbar und exzentrisch.
Brooks Gleason kehrt als Polizeichef zu seinen Wurzeln zurück, als sein Vater mit einem Herzleiden ins Krankenhaus eingeliefert wird.
Er trifft auf die wortkarge Abigail und fasziniert von der zurückhaltenden Art der Frau, die niemals ohne ihre Pistolen vor die Tür zu gehen scheint, beginnt er zu ergründen was Abigail in Angst und Schrecken versetzt und sie sich deshalb nur in ihrer Einsamkeit sicher zu fühlen scheint.
Was Brooks zu Beginn seiner Ermittlungen nicht ahnt, ist das Abigail Lowery nicht wirklich existiert. Ihr richtiger Name lautet Elizabeth Fitch und wird von dem russischen Mafiaclan der Volkovs gejagt, weil sie vor 12 Jahren, in einer Nacht der Rebbellion, Zeugin eines Mordes wurde und seitdem von der Bildfläche verschwunden ist.
Abigail verliebt sich in den hartnäckigen Brooks und beginnt zu verstehen das sie nicht mehr vor dem weglaufen kann, was 12 Jahre zuvor passierte, und setzt sich gegen die Volkovs mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr um endlich ein Leben führen zu können, wie sie es sich immer gewünscht hat.
Die letzte Zeugin lebt nicht von ständigen Showdowns zwischen den Volkovs und Abigail aka Elizabeth. Vielmehr überzeugt der Roman durch die Hauptprotagonistin, die nicht nur eine außergewöhnliche Intelligenz besitzt, sondern auch ein absoluter sozialer Legastheniker ist! Die beiden Gegensätze lassen Abigail herrlich normal erscheinen und der Leser findet schnell Zugang zu ihr, obwohl alles an ihr, ob mit 16 oder 28 Jahren, ungewöhnlich ist.
Das Zusammentreffen zwischen Abigail und der Mutter von Brooks, Sunny und den Schwestern des Polizeichefs, hat mich breit Grinsen lassen, denn wenn ein verkaptter Hippie mit seinen unkonventionellen Nachkommen auf eine menschenscheue und zurückhaltende Frau trifft, ist die Situation peinlich, hölzern oder witzig. Nora Roberts hat es geschafft all diese Komponenten in diese eine Szene zu packen, was sie für mich sehr besonders macht.
Mir gefällt vor allem die Auflösung des Konfliktes zwischen Abigail aka Elisabeth und den Volkovs. Ohne überspannten Thrill kommt die Lösung daher und alles ist am Ende so wie es sein soll!
Endlich wieder ein Nora Roberts Roman den es lohnt zu lesen, deshalb vergebe ich 5 Sonnenuntergänge für Die letzte Zeugin von Nora Roberts!
Die letzte Zeugin (Originaltitel: The Witness)
Seitenzahl: 576
Blanvalet Verlag
ISBN-10: 3764504692
ISBN-13: 978-3764504694
Preis: 19,99 €
Meine Bewertung:
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Quelle der Bilder: Alexa Gr.
Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…