In jeder Generation wird eine Auserwählte geboren. Sie muss sich allein gegen Vampire, Dämonen und die Macht des Bösen stellen. SIE ist die Jägerin.
Als ich vor einigen Wochen die Vorschau von Buffy – The Vampire Slayer auf Sixx sah und auch in Facebook ständig über Meldungen stolperte das die Serie wieder ausgestrahlt wird, war ich nicht mehr zu halten. Buffy war und ist die Heldin meiner Jugend. Für jemanden wie mich, die total auf den Vampirkram steht, ist es wahrscheinlich sehr seltsam eine Heldin zu haben, die eben jene Spezies killt die man selbst faszinierend findet. Ich habe damit kein Problem, denn die Vampire in der Welt von Buffy sind böse und haben mit den glitzernden Vampiren von Stephenie Meyer herzlich wenig zu tun.
Buffy – The Vampire Slayer die Serie basiert auf den gleichnamigen Film aus dem Jahre 1992 mit der damals angesagten und jungen Kirsty Swanson in der Rolle der Buffy Summers. Trotz der hervorragenden Besetzung durch Donald Sutherland als Buffys Wächter Merrick, eine sehr junge Hillary Swank als Buffys Freundin Kimberly, ein brillianter Rudger Hauer als Bösewicht-Vampir Lothos und der damalige absolute Mädchenschwarm Luke Perry als Pike konnte der Film auf der großen Leinwand nicht überzeugen und spielte nur knapp 17 Mio. $ an den Kinokassen der USA ein.
Wer den Film gesehen hat kann sich den mangelnden Erfolg erklären. Kirsty Swanson spielt Buffy als eine verwöhnte Zicke mit desolatem Modegeschmack. Die Emotionen der Jägerin, ihr Widerstreit und ihre Abneigung gegen die Bürde die Menschheit zu retten, kann Swanson nicht transportieren. Sie rutscht schnell in die unfreiwillige Komik ab. Nicht nur die Besetzung sondern auch die Ausstattung des Films lässt zu wünschen übrig. Selbst für Fans der 80er Jahre Kult-Filme wie “Ist sie nicht wunderbar?” oder “Mannequin” tut die Farbauswahl der Kleidung, zum Beispiel bei den Cheerleader Outfits in Gelb und Lila, ebenso in den Augen weh, wie auch die Requisiten des Sets einen beinahe erblinden lassen. Doch all das trägt zum Kultstatus des Films bei und auch wenn ich mich jetzt als jemand oute, der solche Trash-Horror-Komödien toll findet, muss ich gestehen ich liebte diesen Film über alles. Auch wenn das Potential der einzelnen Charaktere kaum ausgeschöpft wurde, habe ich mir den Film zig Male angekuckt.
Damals gab es noch kein Internet und das Merchandise war nur ansatzweise und wenn überhaupt nur für große Blockbuster vorhanden. Meine Bezugsquelle war die Bravo, heimlich, oder sonstige einschlägige Zeitschriften und Sendungen, die uns Jugendlichen auf die Trends aufmerksam machten. Als mein Flehen erhört wurde und Buffy 1997 in Serie ging, dauerte es noch ein Jahr bis ich meine Heldin für mich entdecken konnte. 1998 sah ich zum ersten Mal das Opening von Buffy The Vampire Slayer und war hin und weg.
Die Serie knüpft an die Ereignisse zum Ende des Films an, als Buffy die Turnhalle ihrer Schule in Brand setzt um die Vampire zu vernichten. Für diejenigen die den Film nicht gesehen haben ist die Anspielung von Buffys Mutter Joyce etwas verwirrend aber für Fans von Buffy verständlich.
Sarah Michelle Gellar ist die perfekte Besetzung für die Rolle der Buffy Summers. Sie vereint die Melancholie der Jägerin, die sich gegen ihre Bestimmung sträubt, genauso in ihrer Darstellung der Buffy, wie ihre absolut coole Art sich zu kleiden und die Vampire äußerst erfindungsreich zu killen. Buffy versucht noch immer ein angesagtes und vor allem normales Highschool Girlie zu sein, muss jedoch schnell erkennen das Cordelia Chase an der Sunnydale High den Ton angibt und bei der Queen of Egoismus durchfällt, als Buffy sich mit Willow und Xander anfreundet. Die drei bilden ab sofort ein unzertrennliches Gespann und natürlich bleibt den beiden das Geheimnis nicht lange verborgen, welches Buffy umgibt. Ihr Wächter, Giles, tarnt sich als Bibliothekar der Schule. Er merkt sehr schnell das Buffy keine Jägerin wie die anderen ist und verlässt sich eher auf seinen Instinkt als auf das Handbuch der Jägerinnen, das wird besonders in Staffel 2 deutlich, als plötzlich die Jägerin Kendra in Sunnydale auftaucht.
Weniger Mentor, als Vaterfigur steht Giles für die Konstante in Buffys Leben, der ihr nicht nur in Sachen Dämonen und Vampire zur Seite steht, sondern für sie da ist wenn Buffys Probleme ihres “normalen” Teenagerlebens mit den Pflichten der Jägerin kollidieren. Manches Mal sorgt das auch für amüsante Standpauken und angesetzte Trainingseinheiten.
Und natürlich kommt die Liebe, wie es sich in einer Teenager Serie gehört, nicht zu kurz. Am Anfang der Serie taucht immer wieder Angel auf und hilft Buffy in brenzligen Situationen und gibt ihr rätselhafte Hinweise auf bevorstehende Katastrophen. Die Jägerin fühlt sich zu dem wortkargen, geheimnissvollen Mann hingezogen. Ist er doch so anders wie die anderen Jungs in ihrem Alter. Als sie herausfindet das Angel ein Vampir ist, sitzt der Schock tief, doch er ist anders als diejenigen die sie Nacht für Nacht pfählt. Angel hat eine blutrünstige Vergangenheit, die er wie seinen alten Namen Angelus in der Nacht ablegte, als ihm ein Fluch von Zigeunern die Seele wiedergibt.
Mein persönliches Highlight war besonders Bösewicht Spike, auch bekannt als Wiliam der Blutige, mit seiner verrückten Vampirfrau Drucilla. Ich mochte die Story zwischen Angel und Buffy, aber Spike war der Bad Boy dem meine ganzen Sympathien galten und dessen Charakter eine unglaubliche Wandlung über die Staffeln hinweg durchlebt.
16 Jahre später ist es wirklich amüsant die Serie anzukucken. Die Technik, die damals revolutionär war und vor allem in den Actionszenen eingesetzt wurde, ist am heutigen Standard gemessen rückständig. In vielen Kampfsequenzen sieht man das Sarah Michelle Gellar gedoublet wurde, früher, vor Spannung auf dem Sofa sitzend, fiel mir das nie auf. Auch heute noch packen mich die einzelnen Episoden und ich leide mit Buffy, die versucht ihren Platz in dieser Welt zu finden.
Die Serie ist für alle Vampirfans ein absolutes Muss und ich muss sagen, manche Episoden, wie in Staffel 1 Episode 9 – Buffy lässt die Puppen tanzen oder in Staffel 2 Episode 12 – Faule Eier, finde ich noch heute gruselig!
Für diejenigen die jetzt neugierig geworden sind: Buffy läuft immer Donnerstags ab 21:15 in Doppelfolgen auf dem Sender Sixx.
[ratings]
Quelle der Bilder: http://kuhaylans.homestead.com/Buffy/buffy_logo.jpg (Opening-Foto)
http://buffytheslayer.files.wordpress.com/2007/05/giles_buffy.jpg (Hintergrundfoto für das Zitat)
Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…