Paris. Nachdem unsere Reise nach Paris im letzten Jahr ein absolutes Desaster war und auch der Zustand der Stadt mich schockierte, war es an der Zeit erneut hinzufahren. Da unsere Tochter Paris liebt, werde ich dort noch öfter Zeit verbringen und ich wollte diesen negativen Eindruck nicht in meinem Gedächtnis behalten.
Ich beschloss somit, der Stadt der Liebe noch eine Chance zu geben. Was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt!
Vielleicht liegt der “geradegerückte” Eindruck von Paris daran, dass wir uns dieses Mal sehr gut auf die Reise vorbereitet haben. Der Wetterbericht zeigte uns, wie im vergangenen Jahr, dass es während unseres Aufenthalts in Paris regnen würde. Wir achteten somit auf wetterfeste Kleidung und packten unsere Regenschirme ein. Reiseproviant wurde ebenfalls vorbereitet (aufbackbare Brezeln, lecker belegte Semmeln, ein wenig süßes, Getränke) und nach einem schnellen Espresso nach dem Morgenspaziergang mit unseren Hunden (die wieder von sehr lieben Nachbarn versorgt wurden) brachen wir auf.
Wir haben das Glück, nicht sehr weit von Frankreich entfernt zu wohnen und können mit dem ICE innerhalb von 2 Stunden nach Paris reisen. Sehr stressfrei, komforttabel und praktisch.
Am Gare de L’est angekommen, stellten wir uns erst einmal in die lange Schlange, um uns Metrotickets zu besorgen. Hier könnte Paris noch etwas nachbessern. 1 Person am Ticketschalter für die Menge an Touristen ist viel zu wenig. Mein Mann wich auf die nahegelegenen Automaten aus und kaufte uns 3 Tagestickets. Diese sind deutlich günstiger und lohnen sich. Wir sind an dem Tag mit der Metro kreuz und quer durch Paris gefahren und haben so sehr viel in recht kurzer Zeit sehen können.
Unser erster Anlaufpunkt war die Pariser Oper. Unsere Tochter wollte schon das letzte Mal dorthin, aber aus verschiedenen Gründen wurde nichts daraus. Auch dieses Mal war das Glück uns nicht gewogen. Die Oper wird im Augenblick renoviert, entsprechend sind manche Eingänge gesperrt. Der Eintritt für eine Führung kostet vor Ort 30,00 EUR. Hier lohnt es sich definitiv im Vorfeld das Internet zu durchforsten. Es gibt online oft Angebote zur Besichtigung des Hauses für nicht einmal 13,00 EUR pro Person. Wir haben uns dagegen entschieden das Opernhaus zu besichtigen. Abgesehen von den unverschämten Preisen, war die Hölle los. Ich mag die großen Menschenmengen nicht. Ich fühle mich dann immer gehetzt und getrieben. Meinem Mann geht es ähnlich und Katharina hatte Probleme mit einem steifen Nacken, so dass wir mit dieser Entscheidung gut leben konnten. Dann vielleicht beim nächsten Mal!
Wir zogen weiter zur nahegelegenen Galerie Lafayette! Ein so wundervolles Kaufhaus. Die Glaskuppel bildet den Mittelpunkt des Gebäudes und ist mehr als sehenswert. Auf dem sog. “Glasswalk” kann man schöne Bilder direkt unter der Glaskuppel machen. Wir haben uns auch hier dagegen entschieden, da das betreten des Ganzen 8,00 EUR pro Person kostet und eine vollkommen unnötige Geldausgabe ist. Ich kann nur den Tip geben runter in die Parfum-/Kosmetikabteilung zu gehen und nach oben zu fotografieren. So wunderschön.
Die Parfumabteilung ist wirklich ein Traum. Leider hatte ich diesesmal wenig Zeit mich durchzuschnuppern. Mein Mann fühlte sich in der Menge nicht so wohl und unsere Tochter klagte zunehmend über stärkere Nackenschmerzen, so dass wir beschlossen in ein kleines Café in der Nähe der Galerie Lafayette frühstücken zu gehen.
Für eine normale Tasse Kaffee, einen Espresso und ein Frühstück mit Croissant, Butter/Marmelade, Brot und Kakao bezahlten wir insgesamt 20,00 EUR. Für Paris vollkommen okay.
Gegenüber fanden wir noch eine “Boulangerie” und kauften uns dort französische Leckereien, riesig und sättigend für kleines Geld. Es war sooo lecker! So hatten wir in den ersten Stunden von Paris schon so manches (kulinarische) Highlight genossen. Auch die Nackenschmerzen von unserer Tochter ließen nach Einnahme eines leichten Schmerzmittels nach, so dass dem Sightseeing nichts mehr im Weg stand. Das Wetter, bisher trocken, überraschte uns mit einem Regenschauer und so führte uns der Weg Richtung Monmartre.
Auf dem Weg zur U-Bahnstation kamen wir an einem riesigen Lind-Store vorbei. Die Auslagen waren so ansprechend, dass wir das Ladenlokal betraten. Und oh…..Was war das für ein Augenschmaus. Lindorkugeln in allen Variationen, verpackt in glitzerndes Bonbonpapier. Ein Schokolatier bereitete im hinteren Bereich des Ladens Schokolade zu. Die Preise, gerade für Osterhasen, waren unverschämt hoch. Auch sonst sind die Produkte von Lindt sehr teuer in Frankreich (Paris). Trotzdem gönnten wir uns eine Auswahl von Lindorkugeln, einmal quer durchs Sortiment. Lecker!
Nach dem kleinen Zwischenstop kamen wir in Montmartre an. Ich war vom ersten Augenblick in diesen Bereich von Paris verliebt. Das Künstlerviertel hat sein ganz eigenes Flair. Ich liebs! Der Anblick der Sacre Coeur hoch über uns war und ist einmalig. Die Einkaufsmeile, die auf einen Vorplatz unterhalb der Kirche führt, war sehr verkaufsfördernd und liebevoll arrangiert, so dass ich mich wirklich zusammenreißen musste unser Geld nicht für unnötige Mitbringsel auszugeben. Aber es war schwer, sehr schwer.
Auf dem Vorplatz gibt es ein altes, nostalgisches Karussel und unsere Tochter durfte eine Runde darauf fahren. Danach ging es die zahlreichen Stufen zur eigentlichen Kirche hinauf. Der Ausblick auf Paris ist spektakulär. Leider ist auch die Besichtigung der Sacre Coeur kostenpflichtig, so dass wir diese nicht von innen sehen konnten. Ich denke, dass der Eintritt zum Erhalt des Bauwerkes beiträgt, trotzdem sträubt sich alles in mir Geld dafür zu bezahlen, dass ich ein Haus Gottes betreten darf. Das passt für mich nicht zusammen.
Wir spazierten weiter durch Monmartre und erlagen seinem Charme. Es gibt viele kleine Lädchen, in denen wir Andenken kauften und uns von der Ware bezaubern ließen. Es gibt sehr viele kleine Cafés und Patiserrien. In eine wollte ich auf jeden Fall hinein da ich einmal einen Bericht im Regionalfernsehen darüber gesehen hatte. Der Laden ist klein aber fein. Zur Begrüßung bekamen wir ein handwarmes Gebäck in die Hand gedrückt. Es war köstlich. Ich kann jedem nur empfehlen hier vorbei zu schauen. Es lohnt sich wirklich. Die Marcarons sind ein Gedicht und die Madleines gibt es in mehreren Geschmacksvariationen und sind äußerst lecker (wir hatten uns für Pistazie entschieden). Bei unserem nächsten Parisbesuch wird uns der Weg auf jeden Fall nochmals dorthin führen.
Wir liefen durch die verträumten Gassen weiter und kamen in eine kleine Straße, mit sehr alt aussehenden Häusern. In einem davon ist ein Restraunt angesiedelt. Das Häuschen ist nicht zu übersehen. Anstatt durch den rosafarbenen Anstrich fehl am Platze zu wirken, sticht das Haus zwar hervor, verbreitet jedoch eine heitere Stimmung in der Straße und zieht die Massen an (Hobby-)Fotografen nur so an. Auch wir erlagen dem Charme und machten Fotos. Nichtsahnend, dass das Restaurant in der Serie “Emily in Paris” wohl eine Rolle spielt. Ich kenne die Serie nicht und habe dies nur durch Internetrecherche herausgefunden, weil ich wissen wollte warum das Haus als Fotoobjekt so begehrt ist. In selbiger Straße gibt es einige Häuser weiter ebenfalls ein sehr altes Haus, über dessen Geschichte leider nichts bekannt ist. Generell atmet man in diesem Teil der Stadt die Geschichte förmlich ein und man kann sich dem Charme vergangener Zeiten nicht entziehen.
Wir zogen weiter und suchten nach einem kleinen Café. Trotz des wechselhaften Wetters und eher kühlen Temperaturen waren alle Außentische unter den Markisen dicht besetzt. Wir erfuhren auch schnell den Grund dafür. In den Innenräumen sind die Getränke mehr als nur deutlich teurer (8 EUR für ein normales Mineralwasser), als an den Sitzgelegenheiten im Außenbereich. Künstler (Maler) waren auch bei den widrigen Wetterbedingungen vertreten, wenn auch nicht so viele, wie sonst bei sonnigem Wetter. Mich faszinierte ein kleiner Laden, der versteckt in einer Seitengasse zu finden ist. So schöne Ton- und Töpferarbeiten standen und hingen an der Fassade. Hier kann man richtig schöne und außergewöhnliche Mitbringsel finden.
Unser Weg führte zurück nach Paris City. Der Regen fiel nun durchgängig, doch wir konnten nicht nach Hause fahren ohne an den Eifelturm zu fahren. Auf dem Weg dorthin machten wir einen sehr kurzen Abstecher zum Arc de triomphe und zur Notre Dame. Doch der Glanz dieser Bauwerke ist verblasst. Die Stimmung, gerade am stark bewachten Eifelturm, hat nichts mehr von der Leichtigkeit und dem Flair der Stadt. Dafür patroulliert zu viel Militär, die mit Maschinenpistolen bewaffnet sind. Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre, was ich persönlich sehr, sehr schade finde. Der Eifelturm ist großzügig abgesperrt und man kommt nur mit Tickets in die unmittelbare Nähe des Bauwerkes. Ich kann die Vorkehrungen verstehen, würde mir hier jedoch wünschen, dies ansprechender zu Gestalten.
Dann war es auch schon Zeit nach Hause zu fahren. Mit “nur” 20 Minuten Verspätung verließen wir die Hauptstadt von Frankreich und reisten zurück nach Deutschland. Müde, aber voller positiver Eindrücke kamen wir zu Hause an.
Diese Reise hat mir definitiv die schönen Seiten von Paris aufgezeigt und ich freue mich schon auf das nächste Mal wenn wir wieder hinfahren. Was ich dieses Mal mitnehme: Du musst nicht immer alle touristischen Attraktionen ablaufen und dafür einen Haufen Geld ausgeben. Paris besteht absolut nicht nur aus dem Eifelturm. Es lohnt sich auch die Außenbezirke zu besuchen.
Adieu Paris. Wir kommen definitiv wieder!
Eure Alexa
Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…