Alexas Serie der Woche – Love Sucks

Love Sucks, die neue Serie mit Damian Hardung als Benjamin von Greifenstein, läuft seit 11. Oktober 2024 in der ZDF Mediathek.

Die Handlung der ersten Staffel kurz und knapp zusammengefasst:

Der lebensmüde Vampir Benjamin “Ben” von Greifenstein trifft die Kirmesboxerin Zelda Zoris auf dem Rummel und tritt in einem Schaukampf gegen sie an. Er kassiert die Abreibung seines Lebens und gewinnt gleichzeitig die Wiederkehr des Gefühls unsterblich verliebt zu sein.
Bei ihm ist diese Redewendung durchaus ernst zu nehmen, denn Ben ist knapp 290 Jahre alt. Er hadert mit dem ewigen Leben, trauert um eine verlorene Liebe und ist sich sicher niemals mehr Glück empfinden zu können.
Doch Zelda verändert alles, sie ist anders als jede Frau die ihm vorher begegnet ist: Furchtlos, Willensstark und hart wie ein Diamant. Was Ben nicht weiß: Sie gehört zu einer Familie, die sich der Jagd auf Vampire verschrieben hat, seit Zeldas Mutter scheinbar von einem seiner Art getötet wurde.

Als Zelda in Notwehr die Gefährtin von Bens Bruder Theo, Agata, tötet, kann sie selbst kaum glauben in was sie hereingeraten ist. Als sie schließlich herausfindet, dass auch Ben der übernatürlichen Welt angehört, ist es zu spät: Sie ist unsagbar in ihn verliebt und kann sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Das Drama nimmt seinen Lauf, denn Theo sinnt auf Rache und auch Bens Cousine, Xandra von Greifenstein will sich nicht mit ihrem Dasein abfinden und kämpft um die Gunst des smarten Vampirs. 

Meine Meinung:

Die Grundstory in “Love Sucks” ist nicht neu. Ein Vampir verliebt sich in einen Menschen und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Das ist meiner Meinung nach das Grundproblem der Serie.

Ich erkenne als absoluter Twigheart viele Elemente von Twilight in der Serie. Hier möchte ich vor allem die Szene zwischen Zelda und Ben im Spiegelkabinett nennen. Die Reaktion von Zelda ist jedoch alles andere als “Bella-Like”, so dass ich herzlich lachen muss. Ihr “Dann verpiss dich doch” auf die Feststellung von Ben, dass das zwischen ihnen keine gute Idee sei, fand ich erfrischend und extrem authentisch. 
Anscheinend diente auch “Interview mit einem Vampir” als Vorlage für das Drehbuch von Love Sucks. In Xandra von Greifenstein erkenne ich sehr deutlich eine verzerrte Version von Claudia wieder. 
Die Serie ist von den Schauspielern sehr gut besetzt: Rick Okon (Theo), Philipp Christopher (Tobias) oder Lisa-Marie Koroll (Vanessa), alles Namen von bekannten Schauspielern, die eine sehr gute Leistung abliefern.
Trotzdem will bei mir der Funke nicht so recht überspringen.
Die Serie hat alles: Eine sehr gute Besetzung, faszinierende Drehorte und ein guter Soundtrack. Leider catcht mich die Serie nicht.
Mir sind die 8 Folgen mit maximal 35 Minuten Länge zu kurz. Die Story wirkt hektisch, wirr erzählt und manche Dialoge wirken hölzern.
Die Handlung selbst wird zu schnell voran getrieben, dafür bleiben die Geschichten der Protagonisten auf der Strecke, die zwar angerissen aber nicht vertieft werden. Mir fehlt die Möglichkeit sich an einen Charakter zu “binden”.
Die Wahl der kühlen Farbgebung macht beim Thema “Vampir” Sinn, schreckt mich persönlich jedoch ab.
Der scharf wirkende Schnitt vom bunten Rummeltreiben auf die nüchterne Finanzwelt wiederum fand ich sehr gelungen.
Es gibt auch wunderschön inszenierte Szenen: Die “Hochzeitsszene” zwischen Ben und Zelda gefällt mir ausnehmend gut. Dadurch kommt die dringend benötigte Leichtigkeit in die Geschichte, die eher melancholisch daherkommt.
Die Liebeszene zwischen Ben und Zelda jedoch ist mir zu gefühllos, zu gewollt, zu inszeniert. Die Szene wird weder Damian noch Havana gerecht, was ich sehr, sehr schade finde. Hier hätte ich mir einen ähnlichen Vibe wie in der “Hochzeitszene” gewünscht.

Für die finale Folge fällt mir nur das Wort “Grotesk” ein. Die Protas fallen wie die Fliegen, einer nach dem anderen geht “ins Licht”, was ich teilweise nicht nachvollziehen kann.
Ich weiß, es ist eine ganz eigene Interpretation von Romeo und Julia, aber das Ende ist nicht das, was ich sehen wollte und erwartet habe.

Ihr seht, ich habe eine gemischte Meinung zu “Love Sucks”. Auf der einen Seite eine gut gemachte, deutsche Serie. Auf der anderen Seite catcht sie mich nicht, was ich persönlich zum heulen finde. Ich liebe es in einer Serienbubble zu kleben, aber bei “Love Sucks” bleibt sie mir verwehrt.

Die Serie läuft vorab in der Mediathekt von ZDF und ab 31. Oktober auf ZDF-Neo.

Die Hauptdarsteller:

Damian Hardung als Vampir Ben von Greifenstein, kann das Funktionieren? Ja, in weiten Teilen. Die Stärke von ihm liegt vor allem darin, Emotionen nur mit einem Blick, ein Zucken der Mundwinkel oder seiner Körperhaltung zu transportieren. Auch in Love Sucks brilliert Damian Hardung mit einer extrem überzeugenden schauspielerischen Leistung, wenn er denn die ihm zur Verfügung stehenden Elemente einbringen darf. Ein Vampir ist nun mal kein Mensch, welcher hauptsächlich durch seine Emotionen geleitet wird. 
Weshalb Damian Hardung als Vampir zwar herausragend spielt, seine Stärken jedoch nur bedingt einsetzen kann. Dennoch versteht er es seinen Charakter glaubhaft zu verkörpern.

Havana Joy Josephine Braun spielt Zelda Zoris sehr reduziert. Genau das wird aber der Protagonistin mehr als nur gerecht. Zelda weiß was sie will und das zeigt sie mehr als deutlich. Sie ist für Spielchen nicht zu haben und wenn doch, stellt sie die Regeln auf. Dies wird sehr deutlich sowohl im Spiegelkabinett, als auch im Finanzviertel von Frankfurt, als Ben ihr einen Eindruck seiner Welt vermittelt. Sie nimmt sich was sie möchte, in diesem Augenblick Ben, mit allen Konsequenzen.

Drehorte:

Gedreht wurde in Frankfurt (u. a. Dippemess) und Hocheim.

Soundtrack:
geschrieben von Karwan Marouf

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