Serie der Woche – Maxton Hall

Ruby Bell: “Ich wollte dir sagen, dass du Recht hattest!……”Es tut mir leid!”
                    …”Man kann eben nicht immer gewinnen!”

Diese Szene aus “Maxton Hall” in Folge 2 hat mich tief berührt. Sowohl im Buch, als auch in der Serie ist DAS meiner Meinung nach der Moment, in dem sich James Beaufort in Ruby Bell verliebt und eine der ganz großen Liebesgeschichten beginnt.

Ich bin total und absolut im Fangirlmodus und noch nicht bereit Maxton Hall zu verlassen. Die erste Staffel habe ich gerade zum zweiten Mal durchgesuchtet und werde sie wohl auch noch ein drittes mal angucken. Das Setting, die Kostüme, die Darsteller: Bei Maxton Hall passt einfach alles!
Die 6 Folgen halten sich relativ nahe am Buch “Save me” von Mona Kasten. Zu der Buchreihe habe ich im schon einen Beitrag verfasst. 

Der Trailer:



Die Handlung der ersten Staffel kurz und knapp zusammengefasst:

Ruby Bell besucht als Stipendiatin das Maxton Hall College, einer Privatschule, an der die Töchter und Söhne der oberen Zehntausend auf die Elite-Universitäten vorbereitet werden. Ihr größter Wunsch ist es nach ihrem Abschluss an der Oxford-Universität studieren zu können. 
Als Ruby wegen ihres Empfehlungsschreibens für die Universität in Graham Suttons Büro reinplatzt, schlittert sie geradewegs in das pikante Geheimnis von Lydia Beaufort. Die Beauforts sind eine sehr reiche, alt eingessesene Familie, die ihren Reichtum über Generationen in der Bekleidungsindustrie verdient haben.
Lydia Beaufort weiß genau, wenn sie erneut für einen Skandal in der Presse sorgt, wird ihr Vater, Mortimer Beaufort, sie verstoßen. Deshalb bittet Sie ihren Zwillingsbruder James um Hilfe.
Dieser bedient sich an jeder ihm zur Verfügung stehenden Maßnahme, um sicherzustellen, dass Ruby den Mund hält. Doch er beißt sich an deren klaren Wertevorstellungen die Zähne aus. Keines der ihm bekannten Mittel bringt ihm die Gewissheit, dass Ruby den Mund hält. Fortan tut James alles, um den tadellosen Ruf von Ruby zu zerstören und schießt dabei deutlich über das Ziel hinaus.
Ihn kostet das nicht nur den Platz im Lacrossteam, sondern Ruby auch ihr Empfehlungsschreiben, durch den Direktor der Schule, für Oxford.
Als sich die beiden Streithähne plötzlich auf derselben Seite im Veranstaltungskomitee für die bevorstehende Spendengala wiederfinden, eskaliert die Situation erneut.
Doch Ruby überwindet ihren Stolz und besinnt sich der Werte, die ihre Eltern ihr beigebracht haben. Damit beendet sie nicht nur den Konflikt zwischen James und ihr, sondern bringt auch die Mauer um James Herz zum Einsturz. Sehr zum Ärger seines Vaters und seiner Freunde. Der Ärger ist vorprogrammiert.

Die Leistung der beiden Hauptdarsteller, Harriet Herbig-Matten als Ruby Bell und Damian Hardung als James Beaufort, ist überragend. Die beiden haben das Talent durch Blicke, wenige Gesten und einer großartigen Mimik derart viele Emotionen zu transportieren, dass man unweigerlich mit ihnen fühlt. Der Schock bei Ruby, als klar wird, dass sie ihr Empfehlungsschreiben für Oxford vergessen kann. Das Ringen mit ihrem Gewissen, als sie im Büro des Direktors die Möglichkeit bekommt, durch ihr Wissen über Lydia doch noch alles zum Guten zu wenden und sie diese Information NICHT preis gibt. Das Erstaunen von James darüber, warum sie das nicht tut.
Der Schock als James das, was er bis dahin am meisten liebt, verliert, als er vom Lacrossteam suspendiert wird.

Das Talent der beiden liegt jedoch ganz klar bei den extrem gefühlvollen Szenen, in denen viel Drama mitschwingt. Meine absolute Lieblingszene ist die “Autoszene”.Dort offenbart Ruby James ihr dunkelstes Geheimnis.
Ruby ist in diesem Moment so verletztlich, traumatisiert und im Schockzustand. James, der bis dahin eher skrupellos durchs Leben geht, bemerkt plötzlich, dass er mehr ist. ER kann Ruby Trost spenden, ihr Geborgenheit und Sicherheit geben. Er wird gebraucht. Ein ganz neues Gefühl für ihn. Ich glaube, dass ist das erste Mal, das James Verantwortung für jemand anderen übernimmt. Lydia, seine Schwester, sieht er bis dahin eher als familiäre Verpflichtung an und kümmert sich hauptsächlich deshalb um sie. In einer Familie, in der es wenig bis keine Liebe gibt, ist dieses Verhalten nicht verwunderlich.
Genau das macht sowohl die Buchreihe bzw. die Serie aus. Die Entwicklung der Charaktere, egal ob Alister, Ember, Ruby oder Lydia, geht immer weiter.
Ist die Story eines Protagonisten erzählt, gibt es keine Entwicklung mehr. Das passiert jedoch nicht in Maxton Hall. Durch die Weiterentwicklung eines jeden einzelnen, verändern sich auch die Beziehungen zueinander. Konflikte und Freundschaften entstehen, aber auch Misstrauen und der Wunsch, das alles so bleibt wie es ist.
Beinahe alle Hauptcharaktere bewegen sich im Alter zwischen 16 und 18. Trotzdem gelingt es den Serienmachern, die Beweggründe der Entscheidungen, die die Protas treffen, immer nachvollziehbar erscheinen zu lassen. Zugegeben, hier hat die Autorin der Bücher, Mona Kasten, extremst gute Vorbeit geleistet.
Ich bin jetzt 42 Jahre alt, meine Jugend liegt also schon länger zurück. Ungeachtet dessen, finde ich trotzdem Zugang in die Gefühlswelt der jungen Erwachsenen und habe vor allem Verständnis für James, als er unter dem Druck seines Vaters, die Beziehung zu Ruby beendet. Gleichzeitig verstehe ich aber auch Ruby, als sie James im Hörsaal der Universität verbal mit Worten attakiert.
Das ist die große Stärke von Maxton Hall. Das transportieren von Gefühl und dem daraus resultierenden Handeln der einzelnen Protagonisten zum Zuschauer. Das Hineinziehen in die Story, die Faszination am Leben der einzelnen Charaktere. All das lässt uns am Ende von Folge 6 folgende Fragen stellen: Was kommt da noch? Wieviel halten Ruby und James noch aus? Gibt es ein Happy End für die beiden? Wie endet das Drama um Lydia?

Ein Teil dieser Fragen bekommen wir hoffentlich in Staffel 2 beantwortet. Die zweite Staffel wurde Mitte September 2024 abgedreht und ich hoffe sehr, dass Amazon Prime uns nicht allzu lange auf die Veröffentlichung warten lässt.

Hintergrundinfo in aller Kürze über die Darsteller von Ruby und James:

Harriet Herbig-Matten:
Die Schauspielerin ist 21 Jahre alt und hauptsächlich bekannt aus dem Film “Pubertier” und “Bibi und Tina – die Serie”. Verschiedene Gastauftritte in Serien vervollständigen die Vita. Bis sie die Hauptrolle der Ruby Bell in der Serie Maxton Hall annimmt.
Als die Serie Anfang Mai auf Prime Video erscheint, wird Herbig-Matten schlagartig einem breiten Publikum bekannt. Seitdem reißen die Angebote für Fotoshoots usw. nicht mehr ab.
Laut eigener Aussage besteht keine Verwandschaft zum bekannten Comedian Michael Bully-Herbig.

Damian Hardung:
Der Schauspieler ist 26 Jahre alt und wurde durch die mehrfach ausgezeichnete Serie “Club der roten Bänder” bekannt. Es folgten weitere Hauptrollen in größeren und internationalen Produktionen. Neben der Schauspielerei studiert der passionierte Fußballer Medizin und engagiert sich im Umweltschutz.
Auch Hardungs Bekanntheitsgrad steigt sprunghaft nach Erscheinen der ersten Staffel von Maxton Hall an.

Alle Darsteller der Serie hier zu nennen würde den Rahmen sprengen, aber ich finde alle Rollen extrem gut besetzt und hoffe sehr, dass wir in Staffel 2 mehr von Allister, Amber, Wren und Co. sehen werden. Gerade die Story um Linn und Cyrill und Ember und Wren kamen mir im Buch zu kurz.

Was ist das Geheimnis der Serie, dass sich Jung und Alt davon “abgeholt” fühlen?’
Für mich ist es wie eine Zeitreise in die Jugend. Das erste Mal das berauschende Gefühl verliebt zu sein, wer kennt es nicht? Die Ungewissheit, ob dein Gegenüber genauso empfindet. Die quälende Frage ob er/sie es ernst meint!
Auch hier muss ich wieder die absolut authentische Handlungsweise der Protagonisten erwähnen. Natürlich wirkt manches für uns “Normalos” total übertrieben. Aber hey! Wir sprechen hier von den Superreichen! Da ist alles immer ein wenig größer! Warum nicht auch das Drama?

Der Sounddrack:
In der 3. Folge von Staffel 1 gibt es eine so sweete Tanzszene zwischen Ruby und James. Untermalt wird das Ganze mit dem Lied “Moth To A Flame” von Swedish House Mafia & The Weekend. Das Lied ist sowas von “On Point” das ist der Wahnsinn. Ich habe mir die Mühe gemacht und den Text auf Deutsch gelesen. Und es ist für mich DAS Lied für Ruby und James! Ich muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnen, dass der Song bei mir gerade hoch und runter läuft!
In dieser Tanzszene sind die beiden nicht Ruby, ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen und James, der Erbe eines Bekleidungsunternehmens, sondern nur ein Junge und ein Mädchen, die verliebt miteinander tanzen und alle Konventionen in diesem Moment vergessen.
Für mich wird “Moth To A Flame” ab jetzt immer mit dieser Szene und somit mit Maxton Hall in Verbindung stehen.

Die Drehorte:
Maxton Hall ist eine deutsche Produktion, die Buchvorlage siedelt die Story um Ruby und James jedoch in England an.
Hauptsächlich wurde in Deutschland gedreht.
Die Szenen im Maxton Hall College sind auf der Marienburg in Hannover entstanden.
Brisant: Die Burg ist seit mehr als einem halben Jahr wegen Einsturzgefahr geschlossen. Damit die 2. Staffel der Serie dort gedreht werden konnte, mussten teilweise Stützpfeiler und weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden, um ein gefahrloses Drehen der Szenen zu gewährleisten.
Das Museum Barberini in Potsdam wurde kurzerhand zum Flagshipstore der Bekleidungsmarke “Beaufort” umfunktioniert.
Das Haus der Familie Bell steht mitten im “Neuen Garten” in Potsdam am “Heiligen See”.
Das intime Gespräch zwischen Alistair und James auf der Treppe in Oxford wurde an der Potsdamer Nikolaikirche gedreht.
Die Szenen aus der “Turf Tavern” in Oxford entstanden in der Bar “Wilhelm Hoeck 1892” in Berlin-Charlottenburg.
Die Lacrosszenen wurden in Berlin-Westend auf einer Sportanlage gedreht.
Für einige Szenen reiste der Cast jedoch an die Oxford Universität und nach London.

Podcasts zu Maxton Hall:
Maxton Talk Podcast
Maxton Y’all – Maxperts unter sich

Merchandise:
Ich bin bekanntermaßen anfällig für das Merchandise meiner Lieblingsserien/-Filme. Leider habe ich zu Maxton Hall bisher vergleichsweise wenig gefunden. Ich hoffe zum Start von Staffel 2 wird es hier eine größere Auswahl geben.
Allem voran “Maxton Hall-Hoodies”, ein Maxton Hall Bullett-Journal, Tassen usw….. Da ist noch viel Luft nach oben!

Für mich reihen sich Ruby und James als ikonisches Teenie-Liebespaar, direkt hinter Edward und Bella aus Twilight ein. Twilight ist und bleibt für mich nach wie vor das Maß aller Dinge. Ich muss zugeben, in manchen Szenen zog ich unbewusst Vergleiche zwischen den beiden Geschichten, in denen sich Ruby als Protagonistin nicht verstecken musste.

Für mich ist Maxton Hall eine klare Serienempfehlung.

In diesem Sinne

Eure Alexa

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