Mein Mann hat mir vor einiger Zeit Die DVD “Young Sherlock Holmes” geschenkt. Ich glaube ihm ist gar nicht bewusst, wie sehr ich mich darüber freue. Dem vorangegangen war das Gucken des italienischen Fernsehprogrammes, wo wir durchgezappt hatten und bei der Verfilmung des jungen Sherlock Holmes aus dem Jahre 1985 hängen geblieben sind. Ich bin schon lange auf der Suche nach der Verfilmung gewesen, auch wenn sie nicht die beste ist die es gibt, aber das Flair des Films ist unvergleichlich! Ein paar Tage später schenkte mir mein Mann die DVD zum Film, weil er auf keinem Streaming Dienst zur Verfügung stand. Für mich ist das ein kleiner Schatz, den ich hüten werde wie mein Augapfel!
Wir kennen alle die Geschichte von Sherock Holmes und Dr. Watson, die beiden engen Freunde, die ein brilliantes Ermittlerduo bilden und schon in unzähligen Filmen und Serien Verbrecher zur Strecke gebracht haben.
Die Verfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahre 1985 spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts und begleitet den jungen Sherlock durch seine Schulzeit in einem privaten Internat. Hier treffen Holmes und Watson aufeinander und werden, trotz oder gerade wegen ihrer ungleichen Art, Freunde.
Kein Sherlock Film ohne einen Kriminalfall und so beginnt der hochbegabte Sherlock, mit seinem Schulfreund Watson an der Seite, zu ermitteln, als sich einige rätselhafte Selbstmorde im Dunstkreis des Internats ereignen.
Nachdem Holmes wegen eines vermeindlichen Spickzettels von der Schule verwiesen wird, versteckt er sich bei dem Onkel seiner ersten (und einzigen?) Liebe Elisabeth, dem Erfinder Waxflatter, um weiterhin mit John Watson gemeinsam der rätselhaften Selbstmordserie und dem Verschwinden von jungen Mädchen und Frauen auf den Grund zu gehen.
Als ausgerechnet Waxflatter ebenfalls stirbt und dessen Tod sich in die mysteriösen Selbstmorde einreiht, beginnt Sherlock Holmes zu kombinieren und seinen Verstand auf Hochtouren arbeiten zu lassen. Was bedeuten die letzten geheimnisvollen Worte “Eh Tar” von Waxflatter? Was hat es mit dem am Tatort gefundenen Blasrohr auf sich und wie passen die verschwundenen Mädchen und Frauen da hinein? Immer enger zieht sich der Kreis um einen ägyptischen Kult, so dass auch Scotland Yard den Hinweisen Sherlocks folgt und zu ermitteln beginnt.
Doch ausgerechnet in Sherlocks engstem Umfeld befinden sich die Widersacher und Sherlock Holmes gewinnt mit Watson durch “Das Geheimnis des verborgenen Tempels” einen treuen und lebenslangen Freund, doch verliert er nicht nur die Liebe seines Lebens auf tragische Weise, sondern auch das Vertrauen in Menschen, die ihm bis dahin nahestehen.
Bekanntermaßen fasziniert mich alles was auch nur entfernt mit England oder dem Vereinigten Königreich zu tun hat. Dazu gehört natürlich auch Sherlock Holmes, der berümteste Detektiv aller Zeiten. Nichts ist britischer als Sherlock Holmes: brillanter Kopf, verschroben bis zur Unhöflichkeit und dadurch einzigartig.
So war es für mich im Jahr 2012 Ehrensache zur Baker-Street 221 B zu fahren, als wir drei wunderschöne Tage in London waren. Die Straße an sich ist nicht unbedingt sehenswert. Doch steht man vor der legendären Adresse von Sherlock Holmes, schiebt sich unweigerlich das Bild des vergangenen Londons über die Moderne. Man spürt den Geist der Vergangenheit, sieht die Straße wie sie früher war, unbefestigt, festgestampfte Erde, dampfende Pferdeäpfel der Droschkenpferde, die sich durch die breite Straße kämpfen, ein Hauch eisiger Nebel, der aufsteigt. Menschen, die mit Körben in der Hand die Straße überqueren, darauf bedacht die Schuhe nicht in die Hinterlassenschaften der Tiere zu versenken. Männer in maßgeschneiderten Anzügen, die Unterschicht in einfach gefertigter Kleidung aus wärmendem und grobem Stoff…. Es ist ein magischer Ort! Wenn man aus der U-Bahnstation auf die Straße tritt, wird man von einer großen Statue des Meisterdetektivs begrüßt, die einem den Weg zur berühmten Adresse weist.
Die Baker Street 221 B ist zu einem “Sherlock Holmes Museum” umgewandelt worden, was ich persönlich nicht betreten habe, die Zeit war sehr begrenzt, ich jedoch eine sehr schöne Idee finde. Ja, in England schätzt und pflegt man seine Romanhelden und setzt ihnen Denkmäler. Hier spürt man den Geist des Detektivs wie sonst nirgends und ich frage mich oft, ob die Schauspieler an diese Stätte gefahren sind, um ein Gefühl für Holmes zu bekommen.
Viele Schauspieler durften die von Sir Arthur Conan Doyle geschaffener Kunstfigur spielen, doch Nicolas Rowe versteht es dem jungen Holmes ein gewisses Maß an jugendlicher Verletzbarkeit und ja, auch Menschlichkeit einzuhauchen, die in anderen Verfilmungen immer ein wenig zu kurz zu kommen scheint.
Trotz einer Oscarnominierung und verschiedenen weiteren Auszeichnungen, wurde keine Fortsetzung in der Besetzung von “Das Geheimnis des verborgenen Tempels” in Angriff genommen, was ich sehr, sehr schade finde. Bedenkt man jedoch die für die damalige Zeit höchst modernen Special Effects, z. B. als der Ritter aus dem Fenster der Kirche springt, eine CGI -Figur der ersten Stunde quasi, die hochkarätigen Mitarbeiter des Staabs (Chris Columbus: Drehbuch, Steven Spielberg als Co-Produzent), wird schnell klar, dass die Kosten einer weiteren, qualitativ hochwertigen, Produktion zu teuer waren. Hinzu kam höchstwahrscheinlich das schnelle Wachstum der jüngeren Darsteller. Damit hatte man ja auch beim Cast von Harry Potter zu kämpfen, da die jungen Schauspieler sich zu schnell veränderten und erwachsen wurden.
Wenigstens haben wir “Das Geheimnis des verborgenen Tempels” und dank meinem Mann kann ich mir den Film nun so oft anschauen wie ich möchte.
Für mich eine absolute Perle aus der Filmschmiede in Hollywood und eine Empfehlung an alle Film- und Sherlock Holmes Liebhaber.
Eure Alexa
Hallo Alexa, ja die politischen Zeiten sind im Momente nicht gerade leicht. Auch ich bin noch unsicher, welcher Partei ich…