June Parker ist 34 und lebt in einer durchschnittlichen Wohnung, hat einen durschnittlichen Job und findet sich selbst vom Aussehen her ebenfalls durchschnittlich. Als die Waage ihr anzeigt das sie einige Pfunde zuviel auf den Rippen hat, beschließt sie zu einem Treffen der Weight Watchers zu gehen und lernt Marissa Jones kennen. Eine Begegnung die Junes Leben für immer verändern wird. Was mit einem tragisches Ereignis beginnt, endet mit der Erkenntnis das man über sich selbst hinauswachsen kann, egal was andere einem sagen oder über einen denken. June Parker fühlt sich schuldig zu leben. Warum? Sie hat ein unschuldiges Menschenleben auf dem Gewissen, denkt sie!
Ein Besuch bei den Weight Watchers endet tragisch, als June eine junge Frau mit nach Hause nimmt und auf dem Weg ein Unfall passiert, den Marissa Jones, so heißt die junge Dame, nicht überlebt.
Das Schicksal spielt June eine Liste mit zwanzig Dingen, die Marissa bis zu ihrem 25. Geburtstag erledigen möchte, zu. Lange behält sie diese als Erinnerung an das schreckliche Erlebnis und geiselt sich selbst damit. Bis sie sich aufrafft und zum Grab der jungen Frau fährt. Dort trifft sie auf Marissas attraktiven Bruder Troy und erneut verändert sich Junes Leben. Um dem trauernden Bruder Trost zu spenden erklärt sie sich spontan bereit die Liste von Marissa zu erledigen. Mit ungeahnten Folgen.
Die Punkte “einen Fremden küssen” oder “ohne BH losziehen” lassen sich recht einfach verwirklichen aber wie verändert man nachhaltig jemandes Leben und wie soll ein Couchpotato wie June einen fünf Kilometer Lauf schaffen? Die Liste fordert richtigen Einsatz von June und das erste Mal in ihrem Leben ist ihr etwas so wichtig, das sie die Aufgabe die sie begonnen hat zu Ende bringen möchte.
Jeder der von ihren Bemühungen erfährt ist begeistert und unterstützt sie bei ihrem Vorhaben die zwanzig Punkte auf der Liste bis zur Deadline an Marissas Geburtstag zu erledigen.
Ihr Arbeitskollege Dominic Martucci trainiert sie deshalb für den fünf Kilometer Lauf und eine völlig unerwartete Beziehung entsteht zwischen den beiden.
June fasst immer mehr Selbstvertrauen und beweist auch im Job, nicht ohne Katastrophen, Risikobereitschaft und Engagement, was ihr letztlich eine leitende Stelle als Belohnung für ihre Mühen, einbringt.
Ohne es selbst wahr zu nehmen beginnt June sich zu verändern und an Marissas Geburtstag erkennt sie, dass “jemandes Leben verändern” nichts damit zu tun hat einem Menschen ein Gewinnlos oder Schuhe zu schenken, denn die Liste selbst hat dazu geführt das sie sich selbst am meisten verändert hat.
Am Ende der Reise, die mit Marissas Liste begann, fühlt June sich lebendiger als je zuvor und bemerkt das es sich lohnt zu träumen und diese Träume zu verwirklichen.
Eine zauberhafte und leichte Geschichte, die durch Marissas Tod den richtigen Hauch von Tragik verliehen bekommt, sich jedoch nicht endlos in dem dramatischen Ereignis suhlt. Die Liste und Junes Entwicklung durch die Erfüllung der jeweiligen Aufgaben steht im Vordergrund. Durch die von der Autorin gewählte “Ich-Perspektive” wird man vom ersten Moment an von der Hauptprotagonistin abgeholt und mit in die Geschichte hineingezogen.
Gewöhnungsbedürftig sind die häufigen Erklärungen von June zu einer bestimmten Situation, die oftmals verwirrende Zeitsprünge nach sich ziehen und man sich als Leser erst einmal sammeln muss um diesen Sprung nachzuvollziehen. Einziger Wehrmutstropfen an der Geschichte ist für mich die Tatsache, das June nicht mit Troy sondern mit Dominic, ihrem Arbeitskollegen, eine Beziehung beginnt. Dieser Knick in der Handlung kam mir seltsam unlogisch vor und konnte ich nicht nachvollziehen.
Ich vergebe 4 Sonnenuntergänge für eine wunderschön erzählte Geschichte, wenn auch mit leichten Schwächen in der Handlung, die man gerne an heißen Sommertagen im Garten liest.
Die Wunschliste (Originaltitel: Die Wunschliste)
Seitenzahl: 381
Knaur TB
ISBN-10: 9783426637135
ISBN-13: 978-3404151752
Preis: 8,99 €
[ratings]
Quelle der Bilder: Alexa Gr.
Huhu! Erstmal: schöne Rezension! Macht auf jeden Fall Lust, das Buch zu lesen. Aber: es klingt von der Grundidee schon irgendwie sehr nach “P.S.: Ich liebe dich”. Wirkt das nur auf mich so, oder ist da was dran?
http://fraeuleinbuecherwald.blogspot.de/
Danke dir 🙂 Das Buch ist wirklich toll, aber ich finde von P. S. ich liebe dich! weit entfernt. Bei P. S. ich liebe dich! geht es ja mehr um die Trauerbewältigung und den Weg zurück ins Leben. So tief geht die Handlung von “die Wunschliste” nicht. Sie behandelt das Thema Trauer nur sehr oberflächlich. Die Geschichte bezieht sich wirklich hauptsächlich auf die Erledigung der einzelnen Punkte durch June Parker und wie sie sich selbst dadurch verändert. Auch wenn es nicht so in die Tiefe der einzelnen Phasen der Gefühle geht ist es ein schönes Buch.
LG Alexa