Gestern Abend flimmerte die erste Episode der Serie Grimm über den Bildschirm. Zuerst wollte ich gar nicht einschalten, denn ich stellte mir die Frage ob das deutsche TV, neben Once upon a Time, noch eine Serie die sich mit den Märchen der Gebrüder Grimm beschäftigt, braucht. Nach fünf Minuten konnte ich diese Frage eindeutig mit einem klaren JA beantworten.
Die Episoden der Serie werden immer mit einem Zitat aus einem Märchen der Gebrüder Grimm eingeleitet. Wer in der Welt der Märchen zu Hause ist, erkennt schnell mit welchen Figuren sich die jeweilige Episode beschäftigen wird.
Die Einführung der Charaktere fand ich sehr gelungen und natürlich weiß man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau, wer Freund und wer Feind ist.
Die Idee, die Märchen mit einem Kriminalfall zu verbinden kommt neu und bisweilen auch etwas gruselig daher. Für Kinder ist die Serie definitiv nicht zu empfehlen.
Nick Burckhardt, Detective der Mordkommission Portland, entstammt der alten Blutlinie der Grimms, die übernatürliche Wesen jagen und bekämpfen. Nick ahnt nichts von seiner Fähigkeit, die Kreaturen die sich hinter ihrer Maske als Mensch zu tarnen versuchen, erkennen zu können, bis seine schwer kranke Tante Marie bei ihm zu Hause auftaucht und beginnt ihn in die Geheimnisse der Familie einzuweihen. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, da der Krebs sie schwächt und sie der Aufgabe einer Jägerin nicht mehr lange gewachsen ist. Sie reicht die Bürde der Grimms, in Form eines geheimnisvollen Schlüssels, an Nick weiter und wird von einem Sensenmann angegriffen den sie heldenhaft niederstreckt, bevor sie selbst verletzt zusammenbricht. Nick begreift noch nicht, dass seine Welt aus den Fugen gerät und kann den Worten seiner Tante nicht ganz den Glauben schenken, den sie verdienen.
Im Verlauf der Serie versucht Marie von ihrem Totenbett aus Nick zumindest ein wenig von ihrem Wissen mitzuteilen, doch sie stirbt nach einem Angriff im Krankenhaus in seinen Armen und viele Fragen bleiben ungeklärt. Zuvor konnte sie ihm dennoch den Hinweis geben, ihren Wohnwagen, der Waffen und Informationen über die andere Welt enthält, zu verstecken.
Während sich Nick immer mehr in die mystische Welt der Märchen vertieft, wird schon im Pilot deutlich, dass die Beziehung zu seiner Freundin Juliette durch die Berufung als Jäger auf eine harte Probe gestellt wird.
Da Nick von nun an bei der Jagd auf das Übernatürliche auf sich allein gestellt ist, wendet er sich an einen ehemaligen Verdächtigen, der jedoch zu Unrecht des Mordes beschuldigt wurde, Eddie Monroe. Er ist ein sogenannter Blutbader, diese Spezies lässt einen an den bösen Wolf aus Rotkäppchen denken. Eddie hat jedoch dem Blut abgeschworen und ernährt sich vegetarisch. Der Blutbader kommt etwas exzentrisch daher, was ihn umso sympathischer wirken lässt, da sein Herz am rechten Fleck sitzt. Die Dialoge zwischen Nick und dem Bader zeichnen sich durch eine Ironie und Komik aus, die den Gruselfaktor ein wenig abschwächen, welcher einen in manchen Szenen packt. Eddie gibt Nick wertvolle Informationen im Kampf gegen die übernatürliche Macht die er bekämpfen muss und es sieht ganz danach aus, als würde der Blutbader dem Jäger der Grimms in den weiteren Episoden treu zur Seite stehen.
Wenn ich die Wahl zwischen Once Upon A Time und Grimm habe, wähle ich definitiv Grimm! Die Umsetzung der Special Effects ist nicht auf dem Niveau der Hollywoodblockbuster, aber für eine Serie mit einem begrenzten Budget ordentlich umgesetzt. Die Episoden sind kurzweilig, die Story rasant.In keiner Minute kommt das Gefühl von Langeweile auf, der Gruselfaktor kommt nicht zu kurz und der Spannungs- und Handlungsbogen wird nicht überreizt oder zu langatmig gestaltet.
Aktuell wird die Serie in 50 Ländern übertragen, die zweite Staffel pausiert in den USA im Augenblick und wird dort Mitte März fortgesetzt.
Natürlich ist die Prognose über den Erfolg der Serie noch ein wenig zu früh, dennoch darf man gespannt sein, was die nächsten 20 Folgen der ersten Staffel für Überraschungen bereithalten.
Die Serie dürfte für alle, die sich dem Fantasygenre verschrieben haben einen Blick wert sein und den ein oder anderen in seinen Bann ziehen.
[ratings]
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